Emil Molt (1876 – 1936), Eigentümer der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart, besaß ein ausgeprägtes Bewusstsein für die soziale Verantwortung eines Unternehmers.
Im Jahre 1918 führte Emil Molt ein Gespräch mit einem seiner Arbeiter. Dieser war stolz und glücklich, dass sein begabter Sohn eine höhere Schule besuchen durfte – ungewöhnlich für ein Arbeiterkind der damaligen Zeit – und damit bessere berufliche Aussichten hatte.
Einige Jahre später stellte Molt fest: "An diesem Gespräch, das für den anderen vielleicht gar keine große Bedeutung hatte, entzündete sich bei mir der Gedanke einer
Schulgründung...". Molt kam zu der Überzeugung, dass Bildung in der zukünftigen, demokratischen Gesellschaft für alle zugänglich sein sollte, statt ein Privileg der Vermögenden zu bleiben.
1919 bat er Rudolf Steiner in die Waldorf-Astoria-Fabrik nach Stuttgart, um vor den Arbeitern einen Vortrag über diese Thematik zu halten. Anschließend machte er
Steiner den Vorschlag, eine Schule für die Kinder der Arbeiter von Waldorf-Astoria zu gründen. In den folgenden Monaten stellte Steiner mit einigen Helfern ein Lehrerkollegium zusammen, übernahm
dessen pädagogische Ausbildung und organisierte den Schulbetrieb.
Auch nach der Gründung der ersten Waldorfschule hielt Emil Molt noch viele Jahre seine Hände schützend über diese Bildungseinrichtung. Das Verbot der Schule durch die Nationalsozialisten 1938 erlebte
er nicht mehr.
Wir sehen in Emil Molt den Gründer der Waldorfschule und einen Anwalt und Förderer all der Menschen, die – im Berufsleben stehend- geistig interessiert sind und die Waldorfpädagogik kennen lernen und studieren wollen.
Wer unterrichtet im Seminar?
Die Kurse werden in der Regel von Dozenten gegeben, die an einer Waldorfschule oder an einem Waldorflehrerseminar tätig sind oder waren. Sie besprechen und regeln die
Angelegenheiten des Berufsbegleitenden Seminars in ihren Konferenzen, z.T. unter Hinzuziehung eines Kursvertreters.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Wochend-Kurse finden in Räumen der Freien Waldorfschule Backnang, Hohenheimer Straße 20, 71522 Backnang statt, die bestens an die S-Bahnhaltestelle angebunden ist. Es
sind nur wenige Minuten Fußweg zur Schule. Parkplätze gibt es direkt vor dem Eingang der Schule.
Die meisten Fachkurse finden an der Freien Hochschule Stuttgart, Seminar für Waldorfpädagogik statt: Haußmannstr. 50, 70188
Stuttgart.
Was kostet die Ausbildung?
Die Kursgebühren betragen € 1.800 pro Ausbildungsjahr bzw. € 150 monatlich
(Stand: März 2023).
Wo finde ich Beratung?
Beratungsgespräche können mit den jeweiligen Dozenten oder der Seminarleitung an den Wochenenden vereinbart werden - siehe Kontakt / Impressum.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich weitere Fragen habe?
siehe Kontakt / Impressum
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildungsdauer umfasst drei Jahre. Die Kurse finden immer freitags von 18.00 bis 21:30 Uhr und samstags von 08:00 bis 13:00 Uhr statt. Nach Vereinbarung werden auch
samstagnachmittags Kurse von 14:00 bis 16:45 Uhr gehalten.
Während der Ferienzeiten der Freien Waldorfschulen in Baden-Württemberg finden keine Seminare statt.